Pinot Noir vom Besserstein > 2009er

Bessersteiner 2009 er

Bedingt durch den kalten und schneereichen Winter 2008/09 konnten wir am 1. März endlich mit dem Rebschnitt beginnen. Wiederum schnitten wir Fruchtruten auf 10 Augen und liessen zusätzlich eine Frostrute stehen. Letzte Schneidearbeiten führten wir noch Mitte März aus. Anfang April dann konnte man die Reben 'weinen' sehen, ein sicheres Zeichen dafür, dass wieder Lebenssaft im Holz ist und die Pflanze somit Kraft für den bevorstehenden Austrieb schöpft. Der Winter war hart und lang (eben mal wieder ein richtiger Winter) was dazu führte, dass erst Mitte April sich dann die ersten Knospen öffneten.

 

 

Genügend Regen und warme Temperaturen im Mai, Juni und Juli liessen die durch die lange Winterruhe gut erholten Reben immer aus dem vollen schöpfen und die Wachstumsbedingungen waren somit ideal.

Nahezu ideales Wetter herrschte während der Blütenzeit Mitte Juni und man durfte sich somit bereits auf einen mengenmässig guten Jahrgang freuen.

Kurz vor dem Traubenschluss nahmen wir bereits Ende Juli die erste Mengen- und Qualitätsregulation vor, wir entfernten alle Schultern und halbierten die Gescheine. Mehr oder weniger zeitgleich laubten wir die Traubenzone vollständig aus. Diese Arbeiten beendeten wir am 2. Juli.

Dann traf es uns am 7. Juli wie ein Blitz: binnen 5 Minuten zerstörte ein Hagelgewitter rund 40% der noch günen Beeren, einen grossen Teil des Laubes und somit viel Arbeit und die Hoffnung auf einen aussergewöhnlich guten Jahrgang. Jetzt hiess es sich in Schadensbegrenzung zu üben und unter allen Umständen Fäulnis und Pilzinfektionen vorzubeugen.

Der Farbumschlag der Beeren begann bereits im ersten Augustdrittel, was ein klares Zeichen war, dass die Reben einen Vegetationsvorsprung von ca. einer Woche aufwiesen, und dies trotz des Rückschlages, welchen unsere Pflanzen zu verdauen hatten.

Am 26. August dann montierten wir wiederum unsere Seitenschutznetze, welche uns vor den gefiederten Dieben schützen sollen, wir erinnern uns, die Ernte ist schon stark reduziert worden.

Der September und die erste Hälfte Oktober brachten uns Herbstwetter, wie es idealer nicht hätte sein können! So reiften unsere behüteten, gehegten und gepflegten Trauben durch den goldenen Herbst und entwickelten Aromastoffe und Zucker dass es nur so eine Freude war.

Mit unserem Erntetermin, dem 25. Oktober, kam auch der grosse Regen. Wir trafen uns zwar bei der Post in Villigen, aber nur um nicht binnen Minuten klitschnass zu werden. Die Wetterprognose versprach auf Mitte Woche wieder besseres Wetter und wir verschoben unsere Ernte auf den Mittwoch, den 28. Oktober 2009.

Der Erntetag selbst begann am Morgen im dichten Nebel, es reichte gerade, die Netze von den Reben zu nehmen. Kurz nach Mittag war es dann soweit, die Trauben so gut wie trocken und selbst die Sonne zeigte sich. Mit mühsamer Lesearbeit, bei welcher sowohl bereits angefaulte Beeren wie auch die vertrockneten Hagelbeeren fein säuberlich herausgelesen wurden ernteten wir eine bescheidene Menge von 430kg Pinot Noir, jedoch mit einem Traumreifegrad von 104° Oechsle.

18.04.2024