Pinot Noir vom Besserstein > 2011er

wärmstes Rebjahr seit 1864

 

2011 war ein Rebjahr wie es sich der anspruchsvollste Rebbauer nicht besser hätte wünschen können. Klimatologisch war 2011 in der Schweiz das wärmste Jahr seit Messbeginn im Jahre 1864. Bereits Anfang März beim Winterschnitt stand das Rebholz im Saft, tropfte aus den frischen Schnittstellen und schon ein Monat später waren die meisten Knospen geöffnet. Trotz des frühen Austriebs wuchsen die neuen Triebe bedingt durch die anhaltende Trockenheit nur langsam. Mit einem Vegatationsvorsprung von gut drei Wochen begann dann im zweiten Drittel vom Mai die Blüte bei prächtigem Wetter wobei praktisch 100% befruchtet wurde.

Der Weissherbst

 

Da wir beschlossen haben, in diesem Jahr Schaumwein zu produzieren, begann die Mengenreduktion schon kurz nach der Blüte, das heisst, pro Trieb liessen wir nur ein Geschein stehen, der Rest wurde zu Boden geschnitten. Dafür verzichteten wir auf das Halbieren der Triebe, denn, bedingt durch die vermutete frühe Lese und damit einhergehender tiefer Reifegrad war nicht mit Fäulnis zu rechnen und die somit leicht erhöhte Säure in Spitze und Schulter kam uns sehr entgegen. Das Ziel-Mostgewicht von 83° Oechsle galt es unter allen Umständen nicht zu überschiessen, darum kam bereits Anfang September das Refraktometer so gut wie täglich zum Einsatz. Den Erntezeitpunkt haben wir dann auf den 11. September fest gelegt, worauf im Dorf an unserer Zurechnungsfähigkeit gezweifelt wurde: normalerweise sind wir die letzten, die ernten und im 2011 waren wir noch vor den Riesling-Silvaner-Erntern. Die Messung ergab eine Punktlandung: 450.1 kg mit genau den gewünschten 83° Oechsle, absolut gesundes Traubengut mit wunderbaren Aromen. Nach dem Abbeeren wurde die Maische über Nacht stehengelassen und am Folgetag abgepresst und als Weissherbst gekeltert. Dieser Grundwein für die Versektung nach traditioneller Methode wies wunderbare Aromen von Himbeeren auf und wurde als absolut typisch Bessersteiner eingestuft. Die weitere Kelterung bis zum Schaumwein wird unter [Lot. Nr. 11-1] beschrieben.

Drei der längsten Reihen (5, 6,7) wurden Ende August mit Vogelschutznetzen eingepackt und am 28. September 2011 gelesen:  100 kg mit sagenhaften 104° Oechsle. Von Hand haben wir alle Trauben entrappt und eingemaischt und nach einer Maischestand- und Gärzeit von 5 Wochen mit einer kleinen Korbpresse von Hand abgepresst.   [Lot. Nr. 11-2]

 
20.04.2024