Pinot Noir vom Besserstein > 2012er

2012 er

Das Weinjahr 2012 wird in mancher Hinsicht in ein Jahr der Extreme eingehen. Begonnen hat es mit einer der massivsten Kältewellen der vergangenen drei Jahrzehnte. Die erste Februarhälfte gehört sogar zu den 10 kältesten 14-Tage-Perioden seit Messbeginn im Jahre 1864. Verbreitet wurden im Mittelland Tiefsttemperaturen im Bereich um -20°C gemessen, die Temperaturmittel lagen in dieser Zeit der Herrschaft von sibirischer Kaltluft dauernd im Bereich zwischen -9°C und -10°C. In dieser Zeit sind bei vielen Reben die fruchtbaren Hauptaugen der Rebknospen zum Teil erfroren. Als Folge davon trieben im Frühjahr dann meist nur die wenig fruchtbaren Nebenknospen aus.

Die zweite Hälfte des Februars dann war deutlich wärmer und damit ideal für den anstehenden Winterschnitt. Die Fruchtruten wurden auf 7 bis 10 Augen geschnitten mit jeweils einer Rute als Frostreserve.
Trotz recht warmem Frühling trieben die Reben, wohl als Folge der eisigen Kältewelle, relativ spät aus. Im Vergleich zu einem Normaljahr etwa eine Woche, verglichen mit dem Vorjahr fast 3 Wochen später. Mitte Mai machten die Eisheiligen ihrem Namen dieses Jahr alle Ehre und das Thermometer fiel mancherorts wieder einige Grade unter Null, was zu weiteren Frostschäden der bereits gebeutelten Reben führte. Die neuen Triebe entwickelten sich aber in der Folge recht gleichmässig, wodurch wir Mitte Mai dann die Frostreserve zu einem Zapfen zurückschnitten.

In der Folge herrschten fast subtropische Verhältnisse: viel Feuchtigkeit und Wärme, was zum nächsten Extrem im Rebjahr führte: 2012 wird wohl als eines der extremsten Mehltaujahre in die Geschichte des Weinbaus eingehen. Während Wochen bot das feucht-warme Klima praktisch an jedem Tag ideale Infektionsbedingungen sowohl für echten wie falschen Mehltau und nur ein präzise abgestimmter Pflanzenschutz ermöglichte überhaupt, dass ein Wein mit Jahrgang ´12 entstehen konnte.

26.04.2024