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Das Witterungsjahr 2007

Ein extrem warmes Jahr 2007.

Das Jahr 2007 gehörte im Schweizer Mittel nebst den Jahren 1994, 2000, 2002 und 2003 zu den fünf wärmsten seit Messbeginn im Jahr 1864. In den meisten Gebieten war das Jahr sonniger als normal, aber dennoch niederschlagsreich. Auf der Alpensüdseite allerdings zählte das Jahr zu den trockensten seit 1864.   Sommer im April.

Der extreme Wärmeüberschuss des Jahres 2007 war die Folge einer aussergewöhnlich warmen, ersten Jahreshälfte. Schon der Januar war in den Niederungen der Deutschschweiz örtlich der mildeste seit Messbeginn im Jahr 1864. Das Gras begann zu wachsen und schon ab Monatsmitte trat Heuschnupfen wegen starken Pollenflugs der Haslen auf. Bis am 21. Januar stiegen die Tageshöchsttemperaturen in Basel an 15 Tagen in den Bereich von 10 bis 15 Grad. Am 19. Januar gab es Rekordtemperaturen von 18.4 Grad in Altdorf und sommerliche 24 Grad in Locarno-Monti.

Der starke Sturm Kyrill leitete dann im Mittelland das erste kurze Winterintermezzo vom 24.-26. Januar ein. Mehr Schnee fiel oberhalb 500 m beim zweiten Wintereinbruch vom 20. bis 24. März.   Es folgte der wärmste April seit Messbeginn 1864: Ab dem Osterwochenende (6.-9. April) wurden sommerliche Temperaturen über 20 Grad gemessen. Vielerorts regnete es während 21 bis 25 Tagen gar nicht, und die Sonne schien in der Deutschschweiz teils mehr als 300 Stunden - doppelt so viel wie normal im April. Seit mindestens 1893 gab es im Norden keinen derart sonnigen April.  

Starke Gewitter im nassen Sommer - kühler Herbst Zahlreiche, lokal heftige Gewitter prägten den Sommer. Vereinzelt wurden Starkregengüsse von 50 bis über 70 mm innert einer Stunde gemessen. Besonders schwer traf es Gemeinden im Bernischen Seeland, das Gebiet von Huttwil, die Schwyzer Voralpen und die Gemeinden Interlaken und Sarnen. Heftige Regenfälle sorgten am 8. und 9. August vor allem im Osten für gefährliche Hochwassersituationen. Insgesamt fielen aber die grössten Regenüberschüsse im Westen und Wallis, wo der Sommer 2007 zu den drei nässesten seit 1901 zählte.

Trotzdem war der Sommer nicht sonnenarm. Insbesondere die Wochenenden brachten oft eine vorübergehende Wetterbesserung. Der Herbst war dann durch häufige Kaltlufteinbrüche und Bisenlagen geprägt, so dass in mittleren Höhenlagen der Alpennordseite ein Temperaturdefizit resultierte. Südföhnlagen mit starken Regenfällen im Tessin blieben fast vollständig aus.

Die Jahresbilanz

Der Wärmeüberschuss des Jahres 2007 betrug im Süden betrug rund 2.0 °C, in Lugano war bislang nur das Jahr 2003 wärmer. Sonst war das Jahr 2007 in tiefen Lagen meist 1.3° - 1.9°C wärmer als normal, mit den tiefsten Werten im Westen und den höchsten im Osten.

In höheren Lagen war der Wärmeüberschuss mit 1.1° - 1.5°C geringer. In den meisten Gebieten fiel Ãüberdurchschnittlich viel Regen. Auf der Alpensüdseite regnete es hingegen teils nur drei Viertel der Normalsummen. In Lugano gehörte das Jahr zu den 10 trockensten seit Messbeginn 1864. Auch im Engadin fielen unterdurchschnittliche Regensummen.

Die Jahrsbesonnung 2007 war in den meisten Regionen überdurchschnittlich. Im Mittelland resultierten rund 120% der normalen Jahresbesonnung, in den anderen Gebieten war das Sonnenplus geringer.  

Quellen:  

- MeteoSchweiz        

- Kt. Aargau, Departement Bau, Verkehr und Umwelt, Abteilung für Umwelt

06.05.2024