Der Jungwein, welcher nicht als Lot. Nr. 08-1 auf die Flasche gezogen wurde kam am 13. Mai 2009 vorübergehend in ein bereits zweimal befülltes Barrique, da sich die Lieferung des neuen Barrique verzögerte.

Nach rund drei Monaten zogen wir den Wein am 10. September in ein neues Barrique mit der Toastung MT+ der Küferei Radoux um, worin der Wein während knapp 18 Monaten seiner Reife entgegenschlummerte. Vorgesehen wäre wiederum ein leicht getoastetes Barrique gewesen, geliefert wurde aber ein wesentlich stärker getoastetes. Bereits nach drei Wochen hatte der Wein eine derart intensive Holzaromatik, dass von der ehemals wunderbaren Frucht des Jungweines nichts mehr zu erkennen war.

Zu diesem Zeitpunkt musste also eine Entscheidung getroffen werden: soll der Wein so aromatisiert wieder zurück in das alte Fass, oder soll ihm die Chance gegeben werden, in diesem neuen Fass seine Harmonie zu finden, was eventuell sehr lange Zeit in Anspruch nehmen könnte. Wir entschieden uns für die zweite Variante. Während der nächsten Monate wurde der Wein immer harter, holziger und garstiger, wahrlich keine Gaumenfreude mehr.

Nach rund einem Jahr begann sich aber doch eine Harmonie einzustellen, die Tannine wurden runder, der Wein geschmeidiger und zum Teil konnten bereits wieder erste Fruchtaromen erkannt werden. Mit Erleichterung stellten wir fest, dass wir uns für den richtigen Weg entschieden hatten, gedulden mussten wir uns aber weiterhin, der Wein war noch alles andere als fertig ausgebaut. Mit jedem Monat Reifung mehr verbesserte sich die Harmonie. In den letzten zwei Monaten im Fass war kaum mehr eine Änderung erkennbar und wir entschieden uns, den Wein am 28. Februar 2011 nach einem Ausbau von 3 Monaten im alten und rund 17 ½ Monaten im neuen Holz direkt aus dem Barrique auf die Flasche zu ziehen.

Der Wein war zu diesem Zeitpunkt durch kräftige Holzaromatik geprägt, zeigte aber nach intensiver Belüftung bereits schöne Beerenaromen. Der Körper war fest und gut strukturiert und liess ein gutes Alterungspotential vermuten.

Die Trinkreife wird der Bessersteiner 2008 Réserve Lot. Nr. 08-2 im 2013 erreichen und bis ca. 2018 optimal zu trinken sein. Er passt gut zu Pilzgerichten, Wild und gebratenem Lammfleisch und sollte mindestens drei Stunden vor dem Service in eine weite Karaffe dekantiert werden.